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Im Weiteren soll unter Lüftung nur die Lüftung über das geöffnete Fenster betrachtet werden ohne die Nutzung von Lüftungsanlagen. Früher spielte durch undichte Fenster die sogenannte Selbstlüftung in den Wohnungen eine wesentliche Rolle. Lüftungsraten bis zu einem zweifachen stündlichen Luftwechsel wurden durch die zugigen Fenster erreicht.

Durch den Einbau neuer Fenster gehört diese Energieverschwendung der Vergangenheit an, aber dennoch muss sinnvoll gelüftet werden, um die unter Punkt 1 genannten Ziele zu erreichen.

Ziel des Lüftens muss es sein, bei möglichst geringen Heizkosten ein behagliches Raumklima zu schaffen und Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.

Wie lüftet man nun richtig?

  1. Nur aktiv lüften, wenn die Zimmer auch benutzt werden. Wenn keine Feuchtigkeit eingetragen wird, muss sie auch nicht entfernt werden. Ein behagliches Klima ist in diesen Fällen auch nicht notwendig.
  2. Man sollte sich am Tatsächlichen orientieren und nur soviel lüften, wie notwendig ist, denn jedes Lüften ist mit Energieverbrauch verbunden. Warme Luft geht weg, kalte Luft kommt und muss auf Zimmertemperatur erwärmt werden.
  3. Die Raumluft ist durch tägliches, drei bis viermaliges Lüften zu erneuern. Beim Lüften:
    • Durchlüftungsvorgang kurz halten, d. h. Fenster weit öffnen, möglichst Durchzug realisieren. Die Lüftungsdauer sollte ca. 5 bis 10 Minuten je nach Außentemperatur nicht überschreiten. Ein Auskühlen der Wände und Möbel darf nicht stattfinden!
    • Dauerlüften vermeiden! Ein Dauerlüften durch angekippte Fenster bringt im Winter überhöhte Luftwechselraten und ist daher eine Energieverschwendung. Von Mai bis September sind aber angekippte Fenster eine sinnvolle Lüftungsart (Die Thermik ist geringer).
    • Heizkörperventile schließen. Es ist sinnvoll, morgens das erste Mal zu lüften und erst danach die Heizung einzuschalten bzw. hochzufahren.
  4. Die Türen zu weniger geheizten Räumen sind nach Möglichkeit geschlossen zu halten. So wird ein Eindringen von höher temperierter Luft mit höherer Luftfeuchtigkeit vermieden.
  5. Zusätzliche Luftbefeuchtung vermeiden!
  6. Die Luftzirkulation in den einzelnen Räumen darf nicht behindert sein. Auch in den Raumecken muss die Luft zirkulieren können, um die Wandtemperatur zu erhöhen. Dazu haben Möbel, insbesondere mit geschlossenem Sockel, mindestens einen Abstand von 5 cm von der Wand zu haben.
  7. Freigesetzte größere Dampfmengen sollten nach dem Duschen bzw. beim Kochen sofort nach außen geleitet werden. Sie dürfen nicht in die Wohnung gelangen.
  8. Keine Wäsche in der Wohnung trocknen.
  9. Wer nur bei offenem Fenster erholsam schlafen kann, sollte die Schlafzimmertür gut abdichten und die Fenster im Winter nur sehr wenig ankippen. Entsprechende Fensterfeststeller sind im Handel erhältlich und erlauben eine stufenlose Verstellung der Kippfenster. So können die Wärmeverluste in Grenzen gehalten werden und eine ständige, ausreichende Lüftung ist gegeben.
  10. Beim Lüftungsvorgang ist zu bedenken, dass infolge sogenannter Sorptionsprozesse auch Möbel, Betten, Wäsche, Tapeten etc. Feuchtigkeit aufnehmen und sie nur langsam wieder abgeben. Die zum Beispiel während der Nacht durch das Atmen in den Raum eingetragene Feuchtigkeit befindet sich nicht nur in der Raumluft, sondern auch in den genannten, feuchtigkeitsaufnehmenden Gegenständen. Ein einmaliges Lüften des Zimmers morgens genügt daher nicht, um die Feuchtigkeit auszutragen. Nach einer gewissen Zeit haben die genannten Gegenstände die absorbierte Feuchtigkeit wieder an die beim ersten Lüften erneuerte Frischluft abgegeben und es ist wiederum zu lüften. Die Feuchtigkeitsabgabe ist dabei zu unterstützen, z.B. durch das Aufschlagen der Betten. So verhindert man den muffigen Geruch in Zimmern mit größerem Feuchtigkeitseintrag.